Mensch und Wald

Der Wald in Deutschland - die Fakten

31 % der Bundesrepublik sind bewaldet, das entspricht einer Fläche von 11.075.799 ha.
Mit 2,55 Mio. ha ist Bayern das waldreichste Bundesland. Als „Land der Horizonte“ verfügt Schleswig-Holstein über die wenigsten Forsten Deutschlands. Unser Wald ist zu 60 % mit Nadelholz und knapp 40 % mit Laubbäumen bestockt. Die wichtigsten Baumarten sind Fichten, Kiefern, Buchen und Eichen.

Eigentumskategorien des Waldes

Ca. 1/3 des deutschen Gesamtwaldes ist Staatswald und hauptsächlich Eigentum der Bundesländer. 2/3 sind Kommunal- und Körperschaftswald und Privatwald. Kommunen und Körperschaften verfügen in Deutschland neben dem Bund und den Ländern über beachtliche Forstflächen und bedeutende Forstbetriebe.

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Privatwald in Deutschland

Im Privatwald sind die Eigentumsverhältnisse wie folgt:

  • Betriebe < 200 ha:
    • 76 % der Privatwaldflächen (3,8 Mio. ha) gehören ca. 1,29 Mio. Kleinprivatwaldbesitzern mit Betriebesgrößen bis 200 ha. 80 % davon (3,01 Mio. ha) ist kleiner als 20 ha je Eigentümer.
  • Betriebe > 200 ha:
    • 24 % der Privatwaldflächen (1,22 Mio. ha) sind Waldgüter über 200 ha im Eigentum von ca. 2.000 Besitzern. Davon hat ca. die Hälfte eine Betriebsgröße von 1.000 ha.

Durch die Privatisierung ehemals volkseigenen Vermögens der DDR-Bürger durch die BVVG wurde die letztgenannte Kategorie gestärkt.

Die ungenutzten Potentiale schlummern im Kleinprivatwald

Der Wald erbringt der Allgemeinheit einen großen Nutzen durch seine sozioökonomischen und sozioökologischen Leistungen. Der direkte Nutzen ist dabei für den Eigentümer sehr unterschiedlich. Die Landesforsten kämpfen nach wie vor mit hohen Defiziten bei der Waldbewirtschaftung. In den Kommunen bleibt der Nutzen differenziert. Die Großprivatwaldbesitzer können vom Wald bei Bedarf gut leben. Der Kleinprivatwald und seine unterschiedlichen, zahlreichen Eigentümer sind Sorgenkinder und begehrte Betreuungsobjekte für verschiedene Interessengruppen, besonders dort, wo sie nicht selbstbewusst oder unorganisiert sind.
Von den 1,3 Mio. Kleinprivatwaldbesitzern sind nur ca. 300.000 Waldbesitzer mit ca. 3 Mio. ha Fläche organisiert. (58 % der Privatwaldfläche incl. organisierter Kommunal- und Großprivatwald). Mindestens 50 % der Kleinprivatwaldfläche und 2/3 der Kleinprivatwaldbesitzer sind unorganisiert. Hier schlummern die ungenutzten Potentiale!

Der Holzvorrat in Deutschland beträgt 3,381 Mrd. m³ Rohholz insgesamt oder 319 m³/ha Waldfläche. Jährlich gibt es einen Zuwachs von 94,8 Mio. m³. Das entspricht einem praktischen Nutzungspotential von ca. 80 Mio. m³/Jahr. Offiziell wurden bisher jährlich ca. 57 Mio. m³ Holz geerntet.
Unter Berücksichtigung einer Dunkelziffer für individuelle und sonstige Nutzung ergibt sich somit ein ungenutztes Potential von ca. 10-15 Mio. m³ Rohholz p.a. Dieses Holz wächst und verfault z.Zt. im Kleinprivatwald! Dabei handelt es sich um ein Finanzvolumen von ca. 600-800 Mio. € p.a.. Finanzielle Mittel, die der ländlichen Entwicklung nicht zu Gute kommen. Die dringende Aufgabe ist es deshalb, dieses Potential nachhaltig für die Schaffung von Arbeitsplätzen und einer positiven ökologischen Entwicklung zu mobilisieren.

Nadelholzpotenzial im Kleinprivatwald, zur Stabilisierung mit Buchenunterbau

Standortgerechter Waldumbau im Kleinprivatwald: Artenvielfalt, ausreichende Anteile standortgerechter Laub- und Nadelholzbestockung sind Ausdruck der Nachhaltigkeit